Ikigai ist eine japanische Philosophieschule, die sich unter anderem mit der Suche nach dem Sinn des Lebens befasst. Häufig wird der Begriff auch mit „Wofür es sich lohnt, morgens aufzustehen“ übersetzt. Ein Teil dieser Philosophie wird als Modell zur Berufsorientierung herangezogen.
Berufsorientierung braucht man nur nach der Schule?
Wenn ich Menschen frage, wann sie Berufsorientierung brauchen, dann höre ich meistens zuerst: nach der Schule, Ausbildung, dem Studium. Ja, das ist auch richtig. Aber da gibt es noch mehr.
Berufsorientierung und Wiedereinstieg
Egal ob nach der Babypause, einer Bildungskarenz oder einer Pflegekarenz, das Leben kann sich in der Zwischenzeit dramatisch verändert haben. Oftmals passen die Ansprüche und Rahmenbedingungen von Berufs- und Privatleben nicht mehr zusammen. Manchmal verschieben sich Werte und plötzlich legt man viel mehr Wert auf eine geregelte Familienzeit oder eine gute Work-Life-Balance. Auch dann ist es sinnvoll sich noch einmal auf den Weg der Berufsorientierung zu begeben.
Arbeitslos werden ist natürlich nicht angenehm, aber es bietet auch Chancen. Gerade die Pandemie hat gezeigt, dass Menschen sich komplett in ihrer Branche umorientieren. Manchmal ist es die berufliche Belastung, manchmal die wirtschaftliche Entwicklung, manchmal die persönliche Einstellung, die einen solchen Wandel bewirkt. Auf jeden Fall ist es keine leichte Entscheidung und es ist wirklich wichtig zu wissen, wie man arbeiten möchte. Wenn du dazu noch Hilfe brauchst, probiere mein 0€-Test aus.
In der Phase zwischen 40 und 50 Jahren kommen viele Frauen in die Situation, dass sich ihr Leben auf den Kopf stellt. Während die Kinder langsam flügge werden und der Göttergatte in die Midlifekrise schlittert, stehen sie auf einmal alleine da und müssen ihr ganzes Leben neu strukturieren. Da ist es nicht gerade hilfreich, wenn der Job langweilig ist und nur noch Routinen bedeutet, die gar nicht mehr in ihr Leben passen. Oder wenn Stress im Beruf zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt, wie Schlafstörungen, blankliegende Nerven, diffuse Unzufriedenheit oder Depression. Routine, Unter- oder Überforderung, ein mäßiges bis schlechtes Betriebsklima und eine veränderte Arbeitswelt 4.0 fordern ihren Tribut. Gerade deshalb lohnt es sich auch in diesem Alter noch einmal zu reflektieren, welche Chancen und Herausforderungen die Berufswelt noch bieten kann und ob man sich noch einmal darauf einlassen möchte.
Da ist er, der Augenblick, auf den viele ihr ganzes Leben hingearbeitet haben: die Pensionierung. Was sich am Anfang wie Urlaub anfühlt, kann über längere Zeit zur Belastung werden. Die tägliche Struktur fällt weg, persönliche Kontakte reduzieren sich, viel Zeit steht wenig Geld gegenüber und es fehlt eine konkrete Aufgabe. Die Folge sind häufig depressive Zustände und Vereinsamung. Gerade dann kann es sinnvoll sein noch einmal zu überlegen, welche Möglichkeiten an bezahlter oder ehrenamtlicher Tätigkeit sich noch bieten und ins eigene Lebenskonzept passen.
Was Ikigai dazu tun kann
Das Modell Ikigai kann mehrstufig eingesetzt werden. Ich verwende es einmal dazu, um Stärken, Interessen und Berufsvorstellungen einzuordnen und mit meinen Kund:innen Berufsbilder einzugrenzen.
Andererseits findet es bei mir Anwendung als Diagnoseinstrument, indem ich aufgrund der beschriebenen Symptome, Arbeitsbedingungen und Wertvorstellungen einordne, welche Komponenten zu einem erfüllten Berufsleben noch fehlen.
Hier erkläre ich das Modell Ikigai in einem Video:
Wenn du dich an deinem Arbeitsplatz über- oder unterfordert fühlst, schon länger das Gefühl hast, dass es nicht mehr passt oder über deine Möglichkeiten sprechen möchtest, kontaktiere mich bitte. In einem gratis Erstgespräch können wir deine Situation betrachten und deine Möglichkeiten ausloten. Ich stehe gerne persönlich oder online zur Verfügung.
Deine Claudia